Darmspiegelung
(Ileo-)Koloskopie
Die Untersuchung bei Frau Dr. Stein erfolgt mit einem modernen, hochauflösenden HD-Videoendoskop mit der Möglichkeit der digitalen Bildoptimierung. Dieses Gerät liefert endoskopische Bilder hoher Auflösung und Qualität. Selbstverständlich erfüllen wir hierbei die höchsten Anforderungen an die Hygiene und lassen unsere Geräte regelmäßig einer medizintechnischen Wartung unterziehen.
Bei der Darmspiegelung wird das Videoendoskop, ein flexibler Kunsstoffschlauch mit einer kleinen Videokamera an der Spitze, über den After in den Enddarm eingeführt und durch den gesamten Dickdarm bis zur Einmündung des Dünndarmes bzw. des Abgangs des Blinddarms vorgeschoben. Während der Untersuchung wird der Darm mit Luft oder Kohlendioxid-Gas (CO2) aufgefüllt und dadurch entfaltet, so dass die Schleimhaut beurteilt werden kann. Sie brauchen vor dieser Untersuchung keine Angst zu haben. Damit die Untersuchung für Sie entspannt und schmerzfrei ist, können Sie eine leichte Narkose erhalten. Sie bekommen so von der Untersuchung nichts mit und werden erst wieder wach, wenn die Untersuchung vorbei ist. Sie dürfen nach einer Narkose im Anschluss für den Tag nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Wenn Sie die Untersuchung wach miterleben wollen, ist dies selbstverständlich auch möglich.
Nach der Untersuchung bekommen Sie das Untersuchungsergebnis mitgeteilt und erhalten einen Bericht für Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt bzw. den zuweisende Ärztin/zuweisenden Arzt. Wenn Gewebeproben entnommen wurden oder Polypen abgetragen wurden, folgt der endgültige Bericht mit der abschließenden Therapieempfehlung nach Vorliegen der feingeweblichen Untersuchung direkt an Ihren Hausarzt/-ärztin bzw. zuweisenden Arzt/Ärztin. Bitte stellen Sie sich daher ca. 2 Wochen nach erfolgter Untersuchung bei Ihrer/-m Hausärztin/-arzt bzw. zuweisender/-n Ärztin/Arzt zur Besprechung des endgültigen Ergebnisses vor.
Wichtig ist die Vorbereitung.
Nur ein sauberer Darm kann auch gut beurteilt werden.
Medikamente: Bitte bringen Sie zum Vorgespräch einen Medikamentenplan und eine Übersicht Ihrer Vorerkrankungen mit (sofern Sie diese nicht mündlich wiedergeben können). So können wir individuell mit Ihnen besprechen, wann und wie Sie Ihre Medikamente während der Vorbereitung und am Untersuchungstag einzunehmen haben. Insulinpflichtige Diabetiker sollten ihre Insulin-Dosis zudem zuvor mit ihrem Diabetologen/-in oder ihrem Hausarzt/-ärztin absprechen. Bitte geben Sie uns schon bei der Anmeldung zur Untersuchung Bescheid, ob Ihr Blut mit ASPIRIN (ASS), CLOPIDOGREL, TICAGRELOR, PRASUGREL, MARCUMAR oder einem neuen direkten Antikoagulanz DOAK (z. B. Pradaxa/ Xarelto/ Eliquis/ Lixiana verdünnt wird.
Darmspiegelungen führen wir in unserer Praxis jeden Tag vormittags und an zwei Tagen, dienstags und donnerstags, auch nachmittags durch.
Wieso führen Sie die Darmspiegelung mit Kohlendioxid-Gas (CO2) durch?
Während der Untersuchung muss der Darm durch Einpumpen eines Gases aufgedehnt werden. Die kann mit Raumluft erfolgen. Diese kann jedoch nach der Untersuchung zu einem unangenehmen Blähgefühl mit Krämpfen führen. In der Gastroenterologie wird daher überwiegend Kohlendioxid verwendet. Kohlendioxid wird gegenüber Luft ca. 150mal schneller abgebaut, ins Blut aufgenommen und über die Lunge abgeatmet. Die Blähbauchbeschwerden werden dadurch weitgehend vermieden. Kohlendioxid ist bei der Verwendung im Rahmen der Darmspiegelung für Sie im hier eingesetzten Umfang ungefährlich, es findet sich z.B. in sprudelndem Mineralwasser ("Kohlensäure").
Bekomme ich die Darmkrebsvorsorge von meiner gesetzlichen Krankenkasse bezahlt?
Das Programm zur Früherkennung von Darmkrebs wird seit 2019 als organisiertes Darmkrebsscreening angeboten: Anspruchsberechtigte Versicherte ab dem Alter von 50 Jahren erhalten von ihrer Krankenkasse eine Einladung zur Früherkennung auf Darmkrebs. Zu dem Früherkennungsprogramm gehören neben der Beratung der Okkultbluttest und die präventive Darmspiegelung.
Die gesetzlichen Krankenkassen laden ihre Versicherten im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren zur Darmkrebs-Früherkennung ein.
Seit dem 01.04.2025 gibt es nun eine einheitliche Regelung für Männer und Frauen:
Männer und Frauen haben bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie. Eine erneute Früherkennungs-Koloskopie kann nach Ablauf von neun Kalenderjahren durchgeführt werden.
Wird das Angebot erst ab dem 65. Lebensjahr genutzt, besteht nur Anspruch auf eine Früherkennungskoloskopie.
Ab 50 Jahren kann bei Frauen und Männern alle zwei Jahre ein Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) durchgeführt werden, wenn sich die Person gegen eine Darmspiegelung entscheidet. Wenn eine Früherkennungskoloskopie erfolgte, ergibt sich aus dieser das Intervall bis zur nächsten empfohlenen Vorsorge-Koloskopie. In diesem Intervall sollte kein zusätzlicher Test auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl erfolgen.
Bei einem auffälligen Stuhltest besteht immer (!) Anspruch auf eine Abklärungskoloskopie.
Tut eine Darmspiegelung weh?
Wir können gut nachvollziehen, dass eine Darmspieglung nicht Ihre Lieblingsbeschäftigung werden wird. Aber wir können Ihnen jetzt schon versichern, dass die Darmspiegelung dank der zur Verfügung stehende Möglichkeit einer leichten Narkose während der Untersuchung an sich schmerzfrei ist. Etwas unangenehm ist sicherlich die Vorbereitung, das Reinigen des Darmes, was Sie zuhause mit Medikamenten selbst durchführen. Die hierzu erforderlichen Abführmaßnahmen führen zu einem für die Reinigung des Darms notwendigen, intensiven Durchfall. Daher sollten Sie sich ab Beginn der Einnahme der Abführlösung jederzeit eine Toilette in der Nähe haben. Arbeiten oder Sport sind während der Darmreinigung meist nicht mehr möglich.